Es steht eine bedeutende Änderung im deutschen Gesundheitssystem an, die sogenannte elektronische Patientenakte (ePA). Eine zentrale Datenbank, die es erlaubt, alle medizinischen Daten eines Patienten an einem Ort zu sammeln und damit den Informationsfluss zwischen Ärzten, Kliniken und anderen Gesundheitsdienstleistern zu verbessern. Doch wie steht es um deine Rechte als Patient? Ist die Nutzung dieser Akte verpflichtend oder optional? Lass uns diese Frage gemeinsam klären.
Das Widerspruchsmodell: Opt-Out statt Opt-In
Die Bundesregierung hat ein klares Statement gegeben: es besteht keine Verpflichtung zur Nutzung der ePA. Die Regierung hat sich für ein Widerspruchsmodell entschieden, was bedeutet, dass jeder Patient standardmäßig in das System eingebunden wird, es sei denn, er entscheidet sich bewusst dagegen.
Im Gegensatz zu einem „Opt-In“-Modell, bei dem der Patient aktiv seine Zustimmung geben muss, geht das „Opt-Out“-Modell davon aus, dass du als Patient die ePA nutzen möchtest, solange du nicht widersprichst. Es liegt also an dir, die Initiative zu ergreifen, wenn du nicht möchtest, dass deine Daten in einer ePA gespeichert werden.
Warum ein Widerspruchsmodell?
Man könnte sich fragen, warum die Regierung ein Widerspruchsmodell anstelle eines Einwilligungsmodells wählt. Die Antwort liegt in der erwarteten Akzeptanzrate. Es wurde beobachtet, dass bei „Opt-In“-Modellen die Teilnahmequote in der Regel niedriger ist. Durch ein „Opt-Out“-Modell erhofft sich die Bundesregierung eine höhere Beteiligung und somit eine verbesserte medizinische Versorgung durch optimierten Informationsaustausch.
Was bedeutet das für dich als Patient?
Zunächst einmal: Du hast die Wahl. Du musst dich aktiv gegen die Nutzung der ePA entscheiden, wenn du dies nicht möchtest. Du musst also ein sogenanntes „Opt-Out“ geben. Du behältst somit die Kontrolle über deine medizinischen Daten und kannst selbst entscheiden, ob und wie diese genutzt werden.
Es ist wichtig, dass du dich über das neue System und seine möglichen Vorteile und Risiken informierst. Vielleicht wirst du die ePA als äußerst nützlich empfinden, wenn es um die Verwaltung deiner Gesundheitsdaten geht. Andererseits magst du Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit deiner Daten haben.
Fazit
Die Einführung der ePA bedeutet einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitssystems in Deutschland. Mit dem Widerspruchsmodell stellt die Bundesregierung sicher, dass du als Patient die Möglichkeit hast, aktiv zu entscheiden, ob du dieses System nutzen möchtest oder nicht. Informiere dich, stelle Fragen und triff eine informierte Entscheidung, die zu deinen persönlichen Bedürfnissen und Überzeugungen passt. Es ist dein Gesundheitsdossier und deine Entscheidung.
Beitragsbild: geralt | pixabay
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