
Lidl Plus-App vor Gericht: Verbraucherschützer sehen Datenhandel hinter Rabatten
Der vzbv verklagt Lidl wegen der Plus-App. Kunden würden nicht genug über die Datennutzung aufgeklärt, obwohl persönliche Infos gegen Rabatte getauscht werden.
Bildquelle: K. Mitch Hodge | unsplash
Kategorie: Shopping |
Autor: Christian
Veröffentlicht am 05.04.25 - 19:55 Uhr
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Klage gegen die Lidl Plus-App eingereicht. Der Vorwurf: Kunden würden nicht ausreichend darüber aufgeklärt, dass sie ihre persönlichen Daten als Gegenleistung für Rabatte preisgeben – ein möglicher Verstoß gegen Verbraucherrechte. Die Klage wurde beim Oberlandesgericht Stuttgart eingereicht und könnte Signalwirkung für andere Apps und Bonusprogramme haben.
Rabatte gegen Daten – unklar kommuniziert?
Die Lidl Plus-App, die weltweit über 100 Millionen Nutzer zählt, bietet exklusive Coupons und Vergünstigungen. Doch was viele Kundinnen und Kunden nicht wissen: Die Rabatte gibt es nur im Austausch gegen persönliche Daten, die laut vzbv nicht nur zur Vertragserfüllung, sondern auch für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Eine ausreichende Aufklärung über diesen “Datentausch” finde weder in der App noch in den Nutzungsbedingungen statt.
Verbraucherschützer sehen darin eine Art versteckter Bezahlmechanik. „Wenn Daten die Währung sind, muss das vorab klar und verständlich kommuniziert werden“, so die Einschätzung des vzbv. Der Verband wirft Lidl außerdem vor, seinen vorvertraglichen Informationspflichten nicht nachzukommen.
Mögliche Folgen für andere Anbieter
Das Verfahren könnte über Lidl hinaus Auswirkungen auf andere Bonus-Apps und Kundenbindungsprogramme haben, die ebenfalls auf personalisierte Werbung und Datenanalyse setzen. Es geht dabei nicht nur um Transparenz, sondern auch um die grundsätzliche Frage: Wie viel sind persönliche Daten wert – und wie klar muss darüber informiert werden?
Ein weiteres Verfahren gegen Lidl läuft bereits vor dem Landgericht Heilbronn. Dort geht es um die Frage, ob Rabatte über die App ohne Vergleichspreise für Nicht-Nutzer überhaupt zulässig sind.
via WinFuture
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Nutzt du Bonus-Apps wie Lidl Plus? Dann lohnt sich ein Blick in die Datenschutzbestimmungen – denn am Ende zahlst du vielleicht nicht mit Geld, sondern mit deinen Daten.
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