Mobilfunk ohne Grenzen: Ukraine bald Teil der EU-Regelung

Ab 2026 soll die Ukraine in den EU-Roamingraum aufgenommen werden - zumindest könnte es so kommen, wenn es nach dem Vorschlag der EU-Kommission geht. Der Plan: Ukrainische Nutzer telefonieren, simsen und surfen dann in allen 27 EU-Staaten ohne Extrakosten. Und umgekehrt gilt das Gleiche für EU-Bürger in der Ukraine. Eine Art digitales Willkommenssignal also, noch bevor die politische Tür komplett offensteht.

Die Ukraine hatte sich schon 2022 dafür interessiert und seitdem ihre Roaming-Regeln auf EU-Niveau gebracht - was in Brüssel ja schon fast als olympische Disziplin gilt. In der Zwischenzeit haben Mobilfunkanbieter auf beiden Seiten über vier Millionen Geflüchteten günstigen Zugang zu Mobilfunknetzen ermöglicht. Das war vermutlich nicht nur Solidarität, sondern auch ein realitätsnaher Feldtest.

Jetzt liegt der Vorschlag beim EU-Rat, und wenn nichts mehr dazwischenkommt, beginnt am 1. Januar 2026 das „Roaming zu Inlandspreisen“ - also dasselbe Datenvolumen und dieselben Tarife wie zuhause, nur eben in einem Land mit anderem Alphabet. Die Netzqualität soll gleich bleiben, Notrufnummern müssen kostenlos erreichbar sein, und die Telekommunikationsanbieter bekommen bis dahin Zeit, ihre Systeme anzupassen.

Einige in Brüssel sprechen schon vom „ersten echten EU-Beitritt auf technischer Ebene“ - das klingt dramatischer, als es ist, aber ganz falsch ist es nicht. Denn Roaming war lange ein Symbol für Abschottung. Jetzt könnte es zum Brückenschlag werden - mit politischen Nebeneffekten.

Ob das Ganze am Ende wirklich kommt, hängt wie immer vom EU-Rat, den nationalen Interessen und der technischen Umsetzung ab.