Lumo: Proton startet KI-Chatbot mit Fokus auf Datenschutz
Proton bringt mit Lumo einen datenschutzfokussierten KI-Chatbot an den Start - mit Zero-Access-Verschlüsselung und Open-Source-Modellen.
Bildquelle: proton.me
2 Min. Lesezeit
Proton, bekannt für seine verschlüsselte Mail-Plattform Proton Mail, mischt jetzt auch im KI-Geschäft mit - und zwar mit dem neuen Chatbot „Lumo“. Während sich OpenAI, Google und Co. mit immer leistungsfähigeren (und datenhungrigen) Assistenten überbieten, versucht Proton sich mit einem altbekannten Argument zu positionieren: Datenschutz.
Lumo ist laut Proton vollständig Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sogar der Anbieter selbst kann deine Unterhaltungen nicht einsehen. Keine Speicherung, kein Training künftiger Modelle mit deinen Inhalten, keine Weitergabe an Dritte. Klingt erstmal gut. Aber ist das in der Praxis auch wirklich relevant?
Privacy first - Performance später
Lumo basiert nicht auf einem einzelnen Modell, sondern auf einem Mix aus Open-Source-KIs wie Mistral NeMo oder Mistral Small 3. Für Programmieraufgaben nutzt Lumo zum Beispiel „OpenHands“ von NVIDIA. Der Chatbot analysiert deine Anfrage und leitet sie intern an das passendste Modell weiter. Klingt schlau, ist aber kein Performance-Versprechen - Proton schweigt sich bewusst über konkrete Benchmark-Vergleiche aus.
Und genau hier liegt auch das Dilemma: Wer Lumo nutzt, bekommt möglicherweise weniger „Wow“-Effekt als bei GPT-4o oder Claude 3. Dafür aber ein gutes Gefühl beim Thema Datenschutz.
Web-Suche kann Lumo übrigens auch, aber nur, wenn man es aktiviert. Standardmäßig bleibt das System aus Sicherheitsgründen offline. Hochgeladene Dateien werden nicht gespeichert, und selbst ohne Proton-Konto kann man den Chatbot nutzen. Wer mehr will (größere Dateien, unbegrenzte Anfragen, schnelleren Support), kann auf Lumo Plus upgraden: 12,99€ bei monatlicher Zahlung, 9,99€ pro Monat, wenn man direkt für 12 Monate im Voraus bezahlt. Nutzt man das Proton Unlimited-Abo, muss man trotzdem nochmal Lumo Plus dazubuchen.
Könnte sein, dass Lumo eine Nische füllt
Lumo wird sicher nicht alle umhauen, aber das will es wahrscheinlich auch nicht. Proton positioniert sich ganz bewusst als „Privacy-Alternative“, nicht als neue KI-Sensation. Für Nutzer, denen Datenkontrolle wichtiger ist als der neueste Stand in Sachen Promptmagie, ist Lumo tatsächlich ein interessanter Gegenentwurf zur Big-Tech-KI. Ob das reicht, sich im überfüllten KI-Markt zu behaupten? Könnte sein.
Was denkst du?
Klingt Lumo für dich nach einer spannenden Alternative oder eher nach Digital-Placebo? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare!
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