Apple Vision Pro: Der Hype war schwerer als gedacht

Knapp ein Jahr nach der Markteinführung der Apple Vision Pro ist von der anfänglichen Euphorie wenig übrig. Das hochpreisige Mixed-Reality-Headset hat sich zwar als technisches Statement positioniert; aber offenbar nicht als alltagstaugliches Gerät. Immer mehr Nutzer berichten davon, dass ihr 3.500-Dollar-Gadget verstaubt im Regal liegt.

Das Gewicht von 600 bis 650 Gramm sorgt für eine sehr reale Belastung im Nacken. Nutzer wie der US-Immobilienmakler Dustin Fox schaffen es kaum, das Headset länger als 30 Minuten am Stück zu tragen. Und wer sich damit in die Öffentlichkeit wagt, muss mit mehr als nur schrägen Blicken rechnen. Analyst Anshel Sag beschreibt den sozialen Friktionsfaktor der Vision Pro mit einem Satz: „Unangenehm.“

Der viel zitierte Mixed Reality-Effekt - also digitale Inhalte in der realen Welt - klingt futuristisch, scheitert aber oft an banalen Details: komplizierter Startprozess, externer Akku, geringe App-Vielfalt. Selbst Early-Adopter geben zu, dass sich der Alltag damit eher schwieriger als smarter anfühlt. Und wenn YouTuber wie Yam Olisker das Gerät für „seiner Zeit voraus“ halten, klingt das eher nach höflichem Durchhalte-Applaus als nach Begeisterung.

Auch der Gebrauchtmarkt spricht eine deutliche Sprache. Ein Nutzer musste kürzlich 46 Prozent Verlust einstecken - 1.900 Dollar für ein ehemals 3.500-Dollar-Headset. Das nennt man wohl einen Reality Check.

Apple arbeitet laut Berichten an einer Neuauflage der Vision Pro. Ein M5-Chip ist im Gespräch, das Gehäuse bleibt wohl weitgehend identisch. Marktstart: irgendwann zwischen Herbst 2025 und Frühjahr 2026. Die wichtigste Frage bleibt: Wird es diesmal ein Gerät für den Alltag - oder bleibt es eine Demonstration dessen, was technisch möglich, aber praktisch (noch) sinnlos ist?